KI Bewerbungsschreiben: Die neue Art, Anschreiben zu schreiben
Erstellen Sie Ihr Bewerbungsschreiben mit der KI
Das Bewerben hat sich in den letzten Jahren stark verändert – nicht zuletzt durch die rasante Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI). Immer mehr Menschen nutzen KI-gestützte Tools, um ihre Bewerbungsschreiben zu erstellen oder zumindest entwerfen zu lassen. In Deutschland gewinnt dieses Thema zunehmend an Bedeutung. Aber wie genau funktionieren solche Tools? Und was sollten Bewerber:innen bedenken? In diesem Blog-Artikel erkläre ich dir ein typisches KI Bewerbungsschreiben‑Tool (mit den Eingabefeldern, die du genannt hast: Name, Position, Schlüsselkompetenzen …) – und beleuchte Markt, Chancen, Grenzen und Trends.
So funktioniert ein typisches KI‑Tool für Bewerbungsschreiben
Ein modernes KI-Bewerbungstool ist sehr strukturiert aufgebaut und bietet Nutzer:innen mehrere Eingabefelder, damit das Ergebnis möglichst passgenau wird. Hier ein Beispiel, wie so ein Tool gestaltet sein könnte:
- Name und Vorname
Du gibst deinen vollen Namen ein, damit die KI das Anschreiben mit korrekter Anrede und Signatur erstellt. - Gewünschte Position
Welche Stelle strebst du an? Zum Beispiel „Marketing Manager“, „Softwareentwickler“, „Junior Consultant“ — je genauer, desto besser. - Firmenname
Du nennst den Namen des Unternehmens, bei dem du dich bewirbst, damit das Anschreiben gezielt auf diese Firma zugeschnitten ist. - Schlüsselkompetenzen / Erfahrungen
Hier trägst du deine wichtigsten Fähigkeiten, Soft Skills oder Erfahrungen ein – z. B. Projektmanagement, Teamführung, Programmierung in Python, Auslandserfahrung etc. - Lebenslauf / LinkedIn (optional)
Du kannst einen Text deines Lebenslaufs oder einen Link zu deinem LinkedIn-Profil einfügen. Das Tool verwendet diese Angaben, um den Stil deines Anschreibens zu individualisieren. - Tonfall des Textes
Du wählst, wie das Anschreiben klingen soll – zum Beispiel „professionell“, „begeistert“, „kreativ“, „formell“, „herzlich“. So passt die Sprache zu deiner Persönlichkeit und zur Unternehmenskultur. - Sprache
Meist kann man wählen, in welcher Sprache das Anschreiben verfasst werden soll – z. B. Deutsch, Englisch. - Gewünschte Länge
- Kurz (1 Absatz)
- Standard (3 Absätze)
- Vollständig (detailliert)
So kannst du entscheiden, wie ausführlich das Anschreiben sein soll.
- Initiativbewerbung?
Du gibst an, ob es sich um eine Initiativbewerbung handelt (Ja) oder ob du dich auf eine ausgeschriebene Stelle bewirbst (Nein).
Auf Basis dieser Eingaben generiert die KI relativ schnell einen Rohentwurf deines Anschreibens. Danach kannst du den Text noch nachbearbeiten, um persönliche Details, Anekdoten oder individuelle Formulierungen hinzuzufügen. Dieser Workflow kombiniert Effizienz mit Individualität – das macht solche Tools besonders attraktiv.
Warum solche Tools in Deutschland so beliebt werden
Der Einsatz von KI bei Bewerbungsschreiben wächst rasant – das zeigen zahlreiche Studien und Berichte:
- Laut einer Softgarden-Studie gaben 12,7 % der Bewerbenden an, bereits KI-Tools wie ChatGPT für ihre Anschreiben genutzt zu haben.
- In einer neueren Umfrage von iBusiness stieg der Anteil der Bewerber:innen mit (potenziellem) KI-Einsatz von 49,3 % auf 60,6 %.
- Auf der anderen Seite warnt eine Personalerin gegenüber der Frankfurter Rundschau: KI schreibe Anschreiben „zu perfekt“, wodurch die Bewerbung ihre authentische Note verliere.
- Die Bundesagentur für Arbeit gibt auf ihrer Website praktische Hinweise zum Einsatz von KI bei Bewerbungen – etwa, dass die KI nur unterstützend wirken soll, du aber den generierten Text immer prüfen und individualisieren solltest.
- Großen DAX-Konzernen zufolge sind einige Arbeitgeber durchaus offen für Bewerbungen, die mit KI erstellt wurden. In einer Umfrage bei 16 DAX-Firmen sagten Verantwortliche, dass KI-Anschreiben grundsätzlich akzeptabel seien – solange der Bewerbende authentisch bleibt.
Diese Daten zeigen: Der Trend ist real, aber er wird mit einer gewissen Vorsicht gesehen.
Chancen & Vorteile eines solchen KI‑Tools
Ein KI-Bewerbungstool mit den beschriebenen Eingaben bringt viele Vorteile:
- Zeitersparnis
Anstatt Stunden für das Formulieren von Anschreiben zu investieren, bekommst du in wenigen Minuten einen überzeugenden Entwurf. Besonders hilfreich, wenn du dich auf viele Jobs gleichzeitig bewirbst. - Professionelles Niveau
Die KI sorgt dafür, dass dein Schreiben gut strukturiert ist, Grammatik und Stil auf professionellem Niveau liegen und wichtige Schlüsselwörter („Keywords“) enthalten sind. - Personalisierung
Durch Eingabe von Lebenslauf oder LinkedIn und durch die Auswahl des gewünschten Tonfalls kann die KI sehr zielgerichtet formulieren. So hört sich dein Anschreiben nicht wie ein generisches Massenmailing an. - Flexibilität
Mit Optionen für Initiativbewerbung oder ausgeschriebene Stelle sowie unterschiedliche Längen kannst du das Anschreiben genau auf deine Strategie abstimmen. - Lernchance
Auch wenn du das KI-Ergebnis nicht direkt übernimmst: Du kannst den erzeugten Text als Vorlage nutzen, um deinen eigenen Stil zu entwickeln oder bestimmte Formulierungen zu lernen.
Risiken & Fallstricke, die man nicht übersehen darf
Gleichzeitig gibt es auch wichtige Risiken, die Bewerber:innen kennen sollten:
- Authentizität leidet
Wenn das Anschreiben zu stark von der KI erstellt wurde und du kaum nachbearbeitest, kann es oberflächlich oder unpersönlich wirken. Das kann Personaler abschrecken. - Übermäßige Standardisierung
Wenn viele Bewerber dieselben Tools nutzen, besteht die Gefahr, dass Anschreiben alle ähnlich klingen – und damit weniger individuell sind. Das untergräbt den Bewerbungsvorteil. - Datenschutz
Besonders sensibel ist der Umgang mit persönlichen Informationen (Lebenslaufdaten, LinkedIn, etc.). Du solltest immer prüfen, wie das Tool deine Daten speichert und ob es DSGVO-konform ist. - Fehlende Kontrolle
KI schlägt zwar Formulierungen vor, aber sie kennt nicht deine gesamte berufliche Biografie oder deinen Charakter. Wenn du blind vertraust, entstehen möglicherweise Aussagen, die gar nicht zu dir passen. - Skepsis bei Arbeitgebern
Auch wenn viele Unternehmen offen sind, gibt es Reaktionen: Eine Studie zeigte, dass 64,7 % der Befragten den Einsatz von KI im Bewerbungsprozess kritisch sehen – besonders wegen fehlender Persönlichkeit oder Vertrauen in die Technologie. - Verlust der Signalwirkung
Aktuelle Forschung deutet darauf hin, dass KI-generierte Anschreiben das ursprüngliche Bewerbungsschreiben weniger aussagekräftig machen könnten – weil sie den Fokus auf Anpassung („Tailoring“) legen, nicht unbedingt auf individuelle Motivation.
Wie man KI sinnvoll und verantwortungsvoll in der Bewerbung nutzt
Damit du von den Vorteilen eines KI-Bewerbungstools profitierst, ohne die Risiken zu ignorieren, hier einige praktische Empfehlungen:
- Sei klar in deinem Prompt
Gib der KI präzise Informationen: Name, Zielposition, Firma, deine wichtigsten Erfahrungen. Je genauer du bist, desto relevanter wird der Text. - Wähle den richtigen Tonfall
Entscheide bewusst, ob dein Anschreiben „professionell“, „begeistert“, „herzlich“ oder in einem anderen Stil sein soll. Das Tool wird dadurch viel gezielter. - Überarbeite den Entwurf manuell
Nimm dir Zeit, den generierten Text zu lesen, Formulierungen anzupassen, deine eigene „Stimme“ hinzuzufügen und charakteristische Details einzubauen. - Achte auf Datenschutz
Teile nicht mehr persönliche Daten, als notwendig. Verwende möglichst keine sehr sensiblen, persönlichen Informationen. Prüfe die Datenschutzbestimmungen des Tools. - Nutze Feedback
Lass Freunde, Mentor:innen oder Karriere-Expert:innen dein KI-generiertes Anschreiben lesen, bevor du es abschickst. - Kombiniere mit eigenem Input
Betrachte das KI-Tool als Unterstützung, nicht als Ersatz. Deine echte Motivation, persönliche Geschichten und individuelle Erfahrungen sollten im Text erkennbar sein.
Ausblick: So könnte sich der Markt weiterentwickeln
Wie könnte sich der Markt für KI‑Bewerbungstools in Deutschland in den kommenden Jahren entwickeln?
- Mehr Tools mit lokaler Ausrichtung
Es ist zu erwarten, dass weitere Tools explizit für den deutschen Markt entstehen – mit deutschem Bewerbungsstil, typischen HR-Anforderungen und lokalisierter Sprachqualität. - Integration in Recruiting-Systeme
KI-Generatoren für Anschreiben könnten direkt in Bewerbungsplattformen oder ATS‑Systeme (Applicant Tracking Systems) integriert werden, sodass der Prozess noch nahtloser wird. - Transparenz und Ethik
Da viele Bewerber:innen Bedenken bezüglich Authentizität und Daten haben, werden Anbieter zunehmend auf Transparenz setzen – z. B. klare Hinweise, wie die KI arbeitet, wie Daten verwendet werden, ob menschliches Feedback nötig ist. - Verbesserte KI-Modelle
Mit Fortschritten bei Sprachmodellen (z. B. GPT‑5 oder spezialisierte Business‑LLMs) wird die Generierung von Anschreiben noch präziser, individueller und „menschlicher“ klingen. - Regulatorische Anforderungen
Datenschutz, faire Nutzung und Offenlegung, wenn KI genutzt wurde, könnten künftig durch Richtlinien oder Leitlinien reguliert werden – besonders in Bewerbungssituationen.
Fazit
Ein KI Bewerbungsschreiben‑Tool, das auf Eingabefeldern wie Name, Wunschposition, Schlüsselkompetenzen, Lebenslauf/LinkedIn, Tonfall, Sprache, Länge und Initiativbewerbung basiert, bietet Bewerber:innen eine sehr effiziente und zugleich personalisierbare Unterstützung. Auf dem deutschen Markt ist dieser Trend stark im Wachsen: Immer mehr Menschen verwenden KI, um ihre Anschreiben zu optimieren – und viele Unternehmen zeigen sich offen dafür.
Gleichzeitig solltest du die Technologie mit Bedacht nutzen: Datenschutz, Authentizität und individuelle Nachbearbeitung sind essenziell, damit dein Anschreiben nicht nur gut klingt, sondern auch du selbst klar erkennbar bleibst. Wenn du KI klug einsetzt, kannst du dir den Schreibaufwand deutlich verringern, aber trotzdem eine Bewerbung einreichen, die dich überzeugend repräsentiert.

